Spiel der Heimatlosen - Erste Punkte für Barchfeld
Die von ihrer Heimsituation geBEUTELten (*Selbstironie aus) Mannschaften der Liga trafen sich zum Kellerduell, wie es der Barchfelder Mannschaftsleiter formulierte, in Leimbach/Hermannsroda. Während die Heimatlosigkeit in Barchfeld echte Obdachlosigkeit meint, kann man sich in Fraureuth schon sehr bald über eine nagelneue Anlage freuen. Entsprechend verschieden sind die Hintergrundstimmungen der Aufeinandertreffenden.
Um das Pferd von hinten aufzuzäumen: Die Mannschaftsergebnisse entsprachen auch eher dem Keller als der Belle Etage. Die Leimbacher Platte ist modern und schick, aber doch nicht ganz einfach und insbesondere die Barchfelder suchen immer noch nach einem Handbuch, um „sie“ zu verstehen.
Im Barchfelder Starterpaar (Maximilian Volkert/861, Dr. Hannes Beutel/923) wurde stark angefangen und auch stark nachgelassen, bei den Fraureuthern Pirmin Sorber (846) und Gregor Liebold (909) gab es eher eine stabile Steigerung.
Das Mittel-Drittel maß die „Leistungsachterbahn“ (Wortneuschöpfung von Tim Hellmann) voll aus. Tim Hellmann (915) steigerte sich von Bahn zu Bahn, Marcus Otto kam hingegen überhaupt nicht in die Gänge (798), wobei auch seine Mitstreiter an der Fehlersuche scheitern mussten. Routinier Reiner Schumann (843) kam nur in die Vollen gut zurecht, Carsten Bauer und Lenny Mike Hilbig (zusammen 813) bekamen ebenfalls die Attitüden der Leimbacher Platte zu spüren.
Im Schlussfeld stellten beide Mannschaften geplant stark auf. Bei Dirk Hellmann (894) zickte Bahn 4, beim „Fuß (Uwe) zwickte die Sehnenscheidenentzündung im Wurfarm“ (849) (Was für ein Sprachbild!). Armin Sonntag (892) starte die letzte Bahn mit einer Serie, die über die erste Hälfte der Vollen einem „8er-Schnitt“ sehr nahe kam, bevor der Faden riss – auch dies ist häufig in Leimbach zu verzeichnen. Willy Schumann (834) hatte ebenfalls mit den Eigenheiten der Anlage zu kämpfen.
Auf der heißgeliebten (aber wenig gelobten) Klassik-Rumpel in Barchfeld mit ihrem maroden Charme wäre letztlich auch nicht viel weniger gefallen…
Dr. Hannes Beutel
KC "Einigkeit" Barchfeld
Vermeidbare Niederlage - Fraureuth freut sich auf Fertigstellung der Heimbahn
Auch beim zweiten Bundesliga-Spiel der Saison musste der VfB Eintracht Fraureuth mit einer vermeidbaren Niederlage fertig werden. Bei Einigkeit Barchfeld unterlag man mit 5137:5240 Kegel. Im ersten Drittel agierte Pirmin Sorber nicht so sicher wie gewohnt und traf daher nur 846 Kegel. Dagegen zeigte Gregor Liebold ein grundsolides Match. Er belohnte sich mit 909 Treffern. In den Reihen der Gastgeber sorgte jedoch Dr. Hannes Beutel mit 923 Zählern gleich für den Tagesbestwert, so dass die Eintracht mit überschaubaren 29 Kegel in Rückstand geriet.
Im Mitteldurchgang sind die Fraureuther aktuell zu schwach. Reiner Schumann quälte sich auf 843 Kegel, während Carsten Bauer zu Beginn seiner dritten Bahn für Lenny Hilbig Platz machen musste. Für beiden wurden nicht mehr als 813 Treffer registriert. 915 Kegel traf für die Thüringer deren Kapitän Tim Hellmann.
Trotz 86 Kegel Rückstand gingen die Gäste nicht ohne Hoffnung in die letzte Runde. Allerdings nahmen sich der Fraureuther Spielführer Armin Sonntag (892) und Dirk Hellmann für Barchfeld (894) nicht viel. Somit lag die Last, das Spiel noch zu kippen, auf den Schultern von Willy Schumann. Doch der sonst so sicher agierende Schlussstarter erwischte einen rabenschwarzen Tag und kam nicht über 834 Treffer hinaus. Die Chance auf einen Punktgewinn war für die Gäste durchaus da, zumal die Barchfelder auch nicht auf ihrer Heimbahn spielen können und nach Leimbach ausweichen müssen.
In den Reihen der Eintracht war man sich einig, dass der Trainingsrückstand aufgrund des Bahnbaus in Fraureuth nicht zu kompensieren ist. Doch hier ist „Licht am Horizont“. Am 8. November wird die modernisierte Kegelbahn in der „Rudolf Dorn“ Halle eingeweiht und einen Tag später mit dem Bundesliga-Spiel gegen den amtierenden deutschen Meister PSV Franken Neustadt ihre Feuertaufe erleben. Am 10. November spielt dann die Fraureuther Zweite in der Sachsenliga gegen den amtierenden Sachenmeister SV Stauchitz.
Reiner Schumann
VfB Eintracht Fraureuth