Rot-Weiß enttäuscht sich selbst
"Indiskutabel"- "Sprachlos" - "Enttäuschend" - "Typisch Rot-Weiß" – "Wo war euer Trainer?" Die Worte, die nach dem Saisonauftakt in verschiedenen Formen getätigt wurden waren schon hart und das waren längst nicht alle.
Dass der erste Spieltag anders geplant war und keiner mit Absicht schlecht kegelt, dürfte jedem klar sein. Dennoch war die Enttäuschung der ersten Mannschaft sehr groß. Und nicht nur der Kegler. Woran das lag, kann nur vermutet werden. Einzig klar dürfte sein, dass mit so einer Vorstellung gar zu denken ist, zu den großen drei zu gehören.
Von Beginn an war Sand im Getriebe der Mannen um Betreuer und Vorstand Mike Heckmann. Simon Haas spielte völlig ungewohnt unsicher; trotz Mühen und Kampf kam er nie richtig ins Spiel. Für seinen Mitspieler Christian Menkens war es ebenso schwierig, Form und Kraft über die Volle Distanz zu halten. Trotz gutem Beginn war er sichtlich „platt“, je länger das Spiel dauerte. So musste Rot-Weiß einen Rückstand von 74 Kegel hinnehmen. Dass Kai Münch nicht in der Mannschaft weilte, machte es nicht leichter. Der Kopf für die beiden Mittelpaarspieler Auer und Busse war von einem „Muss“ und nicht von einem „Kann“ geprägt - so sah es zumindest nach außen aus. Jens Auer sichtlich nervös begann sehr schwach, kämpfte sich aber wieder zurück ins Spiel, um am Ende die Kraft zu verlieren, um weiter Druck machen zu können. Für Sören Busse, der sich kurz vor der Saison entschied, seinen Stil zu ändern, war nach 100 Wurf ebenfalls die Luft raus. So konnte Sandhausen von Glück reden, zu diesem Zeitpunkt nicht schon hoffnungslos im Rückstand zu sein. Für das Schlusspaar mit Rene Zesewitz und Christian Cunow war es nun, 101 Kegel aufzuholen. Das begannen sie auf der ersten Bahn auch eindrucksvoll und die wenigen Zuschauer sahen schon eine Wende des Spiels. Aber wie so oft im Sport kommt es erstens anderes und zweitens als man denkt. Die dritte Bahn war entscheidend, denn sie konnten keinen weiteren Boden gut machen. Am Ende verlor Sandhausen das Spiel im Räumen und die Niederlage und Überraschung des ersten Spieltages war leider wahr geworden.
Der kommende Spieltag wird zeigen, ob und wie sie diese Niederlage verkraftet haben. Zu Gast in Ettlingen darf auf Wiedergutmachung gehofft werden.
Mike Heckmann
RW Sandhausen
Konnte die Wende auch nicht hrebeiführen:
Chris Cunow 986 Kegel
Photo: Ralf Herbold
Bahnfrei holt sich "goldene" Punkte
Mit unerwarteten Auswärtspunkten bei Rot-Weiß Sandhausen startete das neu formierte Team von Bahnfrei Damm erfolgreich in die neue Saison. Gleich im Auftakt konnten Emmerich Blahut (960) und Patrick Lebert (993) dem deutschen Vizemeister 74 Kegel abtrotzen. Weitere 27 Punkte steuerte das Mittelpaar bei, in dem Neuzugang Patrick Fischer (941) sein Debüt gab und sich nahtlos in das Mannschaftsgefüge einreihte. Zwar legte die Sandhäuser Schlussachse die Messlatte nochmals recht hoch an, die Aschaffenburger Youngsters hielten dem Run aber insoweit stand, um einen glücklichen Auftaktsieg feiern zu können.
Emmerich Blahut (Bahnfrei Damm): "Zwar war Sandhausen durchgängig besser, aber wir haben sie auf dem falschen Fuß erwischt. Den Klassenerhalt haben wir im Visier, sehen uns aber eher als Absteiger. Die Punkte von heute sind einfach Gold wert, wobei wir nicht gedacht hätten, dass es am Ende noch reicht. Eine schöne Leistung unserer jungen Truppe, in der sich noch der eine oder andere beweisen muss."
Astrid Herger
KV Aschaffenburg
Sorgte mit für das erste Polster:
Patrick Lebert 993 Kegel
Photo: Astrid Herger
Ergebnisse RW Sandhausen 1: